Sie haben vielleicht schon von Terminderivaten gehört, wissen aber nicht genau, wie sie funktionieren. Diese Verträge sind einfache, aber wirkungsvolle Instrumente zur Risikosteuerung. Sie helfen Ihnen, Preise für die Zukunft zu sichern, wenn Sie sich gegen steigende Kosten absichern oder auf Marktveränderungen wetten möchten. Terminderivate sind anpassbare Verträge.
Im Gegensatz zu Futures werden Futures direkt zwischen zwei Parteien ausgehandelt. Sie vereinbaren heute den Preis, der Austausch erfolgt jedoch später. Diese Flexibilität macht Futures für Unternehmen und Investoren gleichermaßen wertvoll. Benötigen Sie Preissicherheit? Möchten Sie in volatilen Märkten planen?
Terminderivate verschaffen Ihnen diesen Vorteil. Sie sind jedoch auch mit Risiken verbunden. Wenn Sie ihre Funktionsweise und ihre Vorteile verstehen, können Sie leichter entscheiden, ob sie für Sie die richtige Wahl sind.
Was sind Forward-Derivate?
Bei einem Terminkontrakt handelt es sich um einen Vertrag, bei dem zwei Parteien vereinbaren, einen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis an einem festgelegten zukünftigen Datum zu handeln. Der Wert dieses Kontrakts ergibt sich aus einem anderen Wert. Dieser Wert wird als Basiswert bezeichnet. Dies kann Gold, Öl, eine Währung, ein Aktienindex oder ein Zinssatz sein. Terminkontrakte werden nicht an einer öffentlichen Börse abgeschlossen, sondern privat. Deshalb werden sie auch als Over-the-Counter- oder OTC-Kontrakte bezeichnet .
Sie nutzen Terminderivate, um sich gegen zukünftige Preisänderungen abzusichern. Oder Sie setzen sie ein, um auf diese Änderungen zu wetten. Bei jedem Geschäft verpflichtet sich der Käufer, den Vermögenswert später zu übernehmen. Der Verkäufer verpflichtet sich, ihn zu liefern. Wünschen Sie sich Flexibilität bei Ihren Vertragsbedingungen? Hier bekommen Sie sie. Sie bestimmen Preis, Menge, Vermögenswertart und Datum. Es gelten keine Standardregeln.
Bis zum Stichtag müssen Sie nichts regeln. Sobald dieser Tag gekommen ist, tauschen Sie entweder den realen Vermögenswert um oder zahlen die Preisdifferenz in bar. Warum ist das wichtig? Sie behalten die Kontrolle. Sie beseitigen Unsicherheit. Sie planen voraus, wenn sich die Märkte schnell bewegen oder die Kurse stark schwanken. Haben Sie schon einmal plötzliche Preisschwankungen erlebt? Mit Terminderivaten sind Sie immer einen Schritt voraus.
Wie funktionieren Terminkontrakte?
Sie beginnen mit einem Geschäft zwischen zwei Parteien. Eine Partei willigt zum Kauf ein. Die andere Partei willigt zum Verkauf ein. Der Vertrag enthält vier Details: den Vermögenswert. Die Menge. Den Preis. Das zukünftige Datum. Sie gehen auf die Long-Position, wenn Sie kaufen möchten. Der Verkäufer geht auf die Short-Position. Sie vereinbaren beide, später zu handeln. Heute wird nichts ausgetauscht. Es erfolgt keine Zahlung. Das Geschäft wird erst am Vertragsdatum wirksam.
Außerdem ist an diesem Tag der Preis entscheidend. Liegt der Marktpreis über dem vereinbarten Preis, profitiert der Käufer. Liegt er niedriger, profitiert der Verkäufer. Ein kurzes Beispiel: Ein Händler verpflichtet sich, innerhalb von zwei Monaten 100 Barrel Öl zu je 80 Dollar zu kaufen. Steigt der Marktpreis auf 90 Dollar, spart der Käufer 10 Dollar pro Barrel. Fällt der Preis auf 70 Dollar, gewinnt der Verkäufer. Man braucht nicht immer den tatsächlichen Vermögenswert. Viele bevorzugen die Barzahlung. Das ist schneller und einfacher.
Was ist der Zweck von Forward-Derivaten?
- Mit Terminderivaten steuern Sie Ihr Risiko. Sie sichern sich sofort einen Preis und vermeiden spätere Überraschungen. Sie beseitigen Preisunsicherheit. Das hilft bei schnellen Marktbewegungen. Es hilft auch bei der Budgetplanung oder Gewinnsicherung. Sie sichern sich gegen Preisspitzen ab. Und Sie schützen sich vor fallenden Preisen.
- Denken Sie an einen Landwirt. Er möchte Weizen in drei Monaten verkaufen. Den Preis dann will er nicht erraten. Ein Terminkontrakt löst dieses Problem.
- Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das Rohöl kauft. Es möchte die zukünftigen Kosten kontrollieren. Ein Termingeschäft sichert ihm heute einen festen Preis.
- Mit Terminkontrakten kann man auch spekulieren. Man bezieht Stellung. Man erwartet eine Preisänderung. Man versucht, von der Differenz zu profitieren.
- Ist mit einem Preisanstieg zu rechnen? Dann gehen Sie in eine Long-Position. Erwarten Sie einen Preisrückgang? Dann gehen Sie in eine Short-Position.
- Das Ziel bleibt dasselbe. Sie kontrollieren den Preis, bevor sich der Markt bewegt.
Benötigen Sie ein Tool mit individuellen Konditionen, Terminen und Preisen? Ein Forward-Derivat bietet genau das. Sie gewinnen Klarheit. Sie reduzieren Ihr Risiko. Sie treffen frühzeitig bessere Finanzentscheidungen.
Wie unterscheiden sich Terminkontrakte von Futures?
Sie arbeiten mit zwei Kontraktarten. Beide legen einen Terminpreis fest. Beide vereinbaren eine spätere Lieferung. Doch die Struktur verändert alles. Sie gestalten einen Terminkontrakt zu Ihren Bedingungen. Sie und die Gegenpartei entscheiden über jedes Detail. Keine Börse greift ein. Futures folgen strengen Regeln. Eine Börse kontrolliert Kontraktgröße, -datum und -format. Sie können nichts ändern.
Bei einem Termingeschäft tragen Sie ein höheres Risiko. Zwischen Ihnen und der Gegenpartei steht keine Clearingstelle. Wenn diese aussteigt, tragen Sie den Verlust. Futures bieten mehr Schutz. Eine Clearingstelle garantiert beide Seiten. Sie erhalten Unterstützung, falls jemand seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Ein Termingeschäft wird nur einmal abgewickelt. Dies geschieht am Ende der Vertragslaufzeit. Vorher gibt es keine Änderungen. Futures werden täglich angepasst. Der Markt aktualisiert Ihre Gewinne und Verluste durch tägliche Marktbewertung.
Auch die Liquidität ist unterschiedlich. Futures werden häufiger gehandelt. Die Märkte bleiben aktiv. Forwards bleiben privat und werden daher seltener gehandelt. Wünschen Sie ein individuelles Angebot mit flexiblen Konditionen? Ein Forward-Kontrakt bietet Ihnen diese Freiheit. Benötigen Sie geringeres Risiko und einfache Ausstiegsmöglichkeiten? Futures passen besser in dieses Modell. Sie wählen nach Kontrolle, nicht nur nach Kosten. Welche Option entspricht Ihrer Risikotoleranz und Ihrem Zeitplan?
Arten von Terminkontrakten
Abhängig von Ihrem Ziel verwenden Sie unterschiedliche Arten von Terminkontrakten. Jeder Typ dient einem bestimmten Zweck im Risikomanagement oder bei der Preisgestaltung.
1. Geschlossener Outright Forward
Sie legen ein festes Datum und einen festen Kurs fest. Beide Parteien vereinbaren, genau an diesem Tag zu bezahlen. Änderungen sind nicht möglich. Diese Zahlungsart funktioniert am besten, wenn Ihr Zahlungstermin bekannt und fest ist. Unternehmen nutzen diese Methode zum Schutz vor Währungsschwankungen.
2. Flexibler Vorwärtsgang
Sie legen den Kurs fest, wählen aber den Abrechnungstermin innerhalb eines Zeitfensters. Sie gewinnen zeitliche Flexibilität. Dies ist hilfreich, wenn Ihr zukünftiger Cashflow unsicher ist. Importeure und Exporteure bevorzugen diese Art häufig.
3. Nicht lieferbare Forward-Zahlungen (NDF)
Es wird kein tatsächlicher Vermögenswert getauscht. Sie gleichen lediglich die Preisdifferenz mit einer Referenzwährung aus. Diese Art eignet sich für Märkte mit eingeschränkter Währungslieferung. Anleger nutzen sie, um ihr Devisenrisiko ohne physische Abwicklung zu steuern.
4. Langfristiger Forward
Sie vereinbaren ein Termingeschäft, dessen Abwicklung mehr als ein Jahr später erfolgt. Große Unternehmen nutzen es für langfristige Projekte oder die Investitionsplanung. Es ist hilfreich, wenn Sie Preissicherheit weit im Voraus benötigen.
5. Nach vorne öffnen
Sie legen den Abwicklungstermin nicht von Anfang an fest. Der Vertrag bleibt für einen definierten Zeitraum offen. Die Abwicklung erfolgt jederzeit vor dem Endtermin. Dies funktioniert gut, wenn sich der Transaktionszeitpunkt verschieben kann.
Benötigen Sie feste Laufzeiten oder flexible Zahlungsmodalitäten? Möchten Sie die Anlage behalten oder bar bezahlen? Ihre Entscheidung hängt von diesen Antworten ab. Jeder Vertragstyp bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr Risiko nach Ihren eigenen Bedingungen zu steuern.
Berechnen Sie Terminpreise und Auszahlungen
Sie berechnen den Terminkurs anhand von Zinssätzen und Kassakursen. Die Auszahlung bemessen Sie anhand des Marktpreises zum Zeitpunkt der Abwicklung. Die Formeln bleiben einfach.
Komponente | Erläuterung | Formel / Beispiel |
Terminpreis (F) | Der Preis, den Sie bei Vertragsablauf zu zahlen bereit sind | F = S × (1 + i<sub>d</sub>) / (1 + i<sub>f</sub>) |
Spotpreis (S) | Der aktuelle Marktpreis des Vermögenswerts | Beispiel: 1.000 $ (für Gold, Aktien usw.) |
Inlandstarif (i<sub>d</sub>) | Zinssatz in Ihrem Land | Beispiel: 3 % oder 0,03 |
Ausländischer Zinssatz (i<sub>f</sub>) | Der Zinssatz auf einem ausländischen Markt | Beispiel: 1 % oder 0,01 |
Auszahlung bei Long-Positionen | Der Käufer gewinnt, wenn der Marktpreis über den Terminpreis steigt | Auszahlung = S<sub>T</sub> – K |
Auszahlung bei Short-Positionen | Der Verkäufer gewinnt, wenn der Marktpreis unter den Terminpreis fällt | Auszahlung = K – S<sub>T</sub> |
Beispiel (lang) | Spotpreis bei Fälligkeit = 1.050 USD, Terminpreis = 1.000 USD | Auszahlung = 1.050 $ – 1.000 $ = 50 $ Gewinn |
Beispiel (kurz) | Spotpreis bei Fälligkeit = 950 USD, Terminpreis = 1.000 USD | Auszahlung = 1.000 $ – 950 $ = 50 $ Gewinn |
Risiken der Verwendung von Forward-Derivaten
- Mit dem Abschluss eines Terminkontrakts gehen Sie ein Risiko ein. Sie müssen die möglichen Ergebnisse verstehen.
- Sie sind zunächst dem Kontrahentenrisiko ausgesetzt . Die Gegenpartei könnte nicht liefern oder zahlen. Keine Börse garantiert den Abschluss des Geschäfts. Das setzt Sie einem Risiko aus.
- Sie haben auch mit Liquiditätsrisiken zu kämpfen . Sie können einen Terminkontrakt nicht einfach kündigen. Diese Geschäfte werden nicht an der Börse gehandelt. Sie müssen oft bis zur Fälligkeit warten.
- Sie müssen auch das Marktrisiko berücksichtigen . Der Marktpreis kann sich gegen Ihre Position entwickeln. In diesem Fall erleiden Sie bei der Abrechnung einen Verlust.
- Sie bewerten den Kontrakt nicht täglich zum Marktwert. Dadurch entsteht ein Bewertungsrisiko . Sie bemerken den Verlust möglicherweise erst, wenn es zu spät ist.
- Sie gehen auch rechtliche Risiken ein . Jeder Vertrag ist privat. Die Bedingungen können variieren. Wenn eine Seite später nicht einverstanden ist, können rechtliche Probleme auftreten.
- Sind Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet? Terminkontrakte erfordern eine gründliche Planung. Sie müssen der Gegenpartei vertrauen. Außerdem müssen Sie das Risiko von Anfang bis Ende managen.
Wer reguliert die Terminmärkte?
Sie fragen sich vielleicht, wer die Terminderivate überwacht. Die Antwort hängt von Ihrem Standort ab.
In den USA reguliert die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) die Terminmärkte. Die CFTC legt Wert auf Transparenz, Betrugsprävention und Marktintegrität. Sie sorgt für fairen Handel, insbesondere auf den Agrar- und Finanzmärkten.
In Indien kontrolliert die Forward Markets Commission (FMC) den Terminhandel. Die FMC legt die Regeln für die Rohstoffmärkte fest. Sie überwacht außerdem die Handelsaktivitäten, um Manipulationen zu vermeiden und Anleger zu schützen.
Viele Länder haben unterschiedliche Regulierungsbehörden. Einige sind streng, andere weniger engagiert. Das Fehlen zentraler Clearingstellen auf den Terminmärkten bedeutet weniger Regulierung als auf Futures. Kennen Sie die Vorschriften Ihres Marktes? Sie schützen Sie zwar, aber das Risiko bleibt bestehen. Prüfen Sie vor dem Handel immer, wer die Kontrakte in Ihrem Markt reguliert.
Terminmarkt vs. Spotmarkt – Was ist der Unterschied?
Sie handeln auf dem Spotmarkt, wenn Sie eine schnelle Lieferung benötigen. Sie tauschen den Vermögenswert sofort, in der Regel innerhalb von zwei Werktagen. Der Preis basiert auf dem aktuellen Marktwert.
Terminmarkt – Zukünftige Lieferung
Im Terminmarkt vereinbaren Sie einen Kauf oder Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt. Der Preis wird heute festgelegt, die Transaktion erfolgt jedoch erst später. Der Vermögenswert wird erst bei Fälligkeit des Vertrags gehandelt.
Hauptunterschiede
- Abwicklungszeitpunkt – Der Spotmarkt wird sofort abgewickelt, während die Abwicklung auf dem Terminmarkt zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.
- Preisbestimmung – Spotpreise spiegeln den aktuellen Markt wider. Terminpreise spiegeln Erwartungen für die Zukunft wider.
- Risiko: Der Spotmarkt birgt aufgrund der sofortigen Abwicklung ein geringeres Risiko. Der Terminmarkt birgt aufgrund der Preisunsicherheit im Laufe der Zeit ein höheres Risiko.
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Abschließende Gedanken
Terminderivate bieten große Vorteile, bergen aber auch Risiken. Sie gewinnen Kontrolle über zukünftige Preise. Das kann Sie vor Marktvolatilität schützen. Sie können sich gegen Preisänderungen absichern oder sogar davon profitieren. Müssen Sie jetzt einen Preis festlegen und später abrechnen? Dann sind Terminderivate die ideale Lösung. Sie unterstützen Unternehmen bei der Planung und reduzieren Unsicherheiten. Sie eignen sich ideal für Unternehmen, die mit schwankenden Rohstoffpreisen oder Wechselkursen zu kämpfen haben. Terminkontrakte sind jedoch nicht für jeden geeignet. Mangelnde Regulierung und Liquidität können problematisch sein. Bei Zahlungsverzug der Gegenpartei tragen Sie das Risiko. Anders als bei Futures gibt es keine Clearingstelle, die Sie schützt.
Ist das Risiko den Nutzen wert? Das hängt von Ihren Zielen ab. Wenn Sie in einem unsicheren Markt Sicherheit benötigen, bieten Terminderivate wertvollen Schutz. Wenn Sie mit dem Risiko umgehen und Ihre Verträge sorgfältig planen, können sie ein nützliches Instrument sein. Haben Sie die richtige Strategie, um die damit verbundenen Risiken zu managen? Wenn ja, könnten Terminderivate eine hervorragende Ergänzung Ihres Finanzinstrumentariums sein.